Wolfgang Schall war gelernter Metallblasinstrumentenbauer mit Umschulung zum Bürokaufmann.

2003 setzte er sich erstmals mit dem Gedanken außeinander sein eigenes Spiel zu entwickeln. Damals hatte er laut eigener Aussage noch überhaupt keine Ahnung wie man denn überhaupt Spieleentwickler wird.
Vor ihm lag ein langer Weg, der nicht immer einfach war, aber dennoch mit Erfolg gekrönt war.


wolfgang schallDie Idee ein Spiel zu entwickeln, damit starten viele junge Personen.
Im Kopf malt man sich schon zu Beginn an aus, wie das Spiel denn in seiner Urform aussehen soll. Vieles klingt in der Planung viel einfacher als es im nachhinein dann tatsächlich ist. Theorie und Praxis stehen im starken Kontrast zueinander und so bleibt es bei vielen letztlich doch nur bei der Idee.
Wolfgang Schall hatte auch die Idee.
Viel mehr hatte er den Gedanken erfasst, dass er ein Spiel entwickeln möchte.
2003 und ohne groß Erfrahrung in Sachen Basics der Spieleprogrammierung fasste er seine Motivation zusammen und fragte erstmal google.
Nach zahlreichen Websiten stieß er irgendwann auf blitzbasic.com.
Damit fing alles an.
Damals stand dort die Demoversion von "Blitz Basic" zur Verfügung die er sich sofort geladen hatte. Da kam das nächste kleine Hindernis, nun "wusste ich nicht, wie ich da nun in die Basic Programmierung einsteigen soll" erzählt er im Interview.

 

Aber wo ein Ziel, da ist auch ein Weg und so las er sich diverse Tutorials durch, studierte vereinzelt Code Fetzen und wurde belohnt mit seinem ersten Programm. "Eine Grafikdemo die einen Cube zum rotieren brachte und zudem noch die Farbe im Sekundentakt änderte" erzählt er glücklich, "Ich war so glücklich etwas geschrieben zu haben, was auch noch funktioniert hat.".


Nach dem ersten Erfolg war der nächste Schritt nicht weit.
Sofort bestellte er sich die Vollversion von Blitz3D und erläutert, dass er penibel genau das beigelegte Handbuch durchging.
Schritt für Schritt wurden seine Grafikdemos umfangreicher und der Erfolg trieb ihn weiter an noch mehr zu wollen.
Daraufhin kam er zur Spieleentwicklung.
Wieder studierte er aufmerksam Codes, Zeile für Zeile. Stellte sich diversen Fragen, u.a. Was passiert in einer For-Next Schleife? Was ist ein Array und was ist ein Typ?
Alles Dinge von denen er laut eigener Aussage zuvor noch "keinen Plan hatte".
Angetrieben vom Erfolg befasste er sich damit, ob es denn noch andere Personen da draußen im World Wide Web gibt, die genau so ticken wie er, die genau so als Hobby Spiele entwickelten.
Er kam auf die Seite von blitzforum.de
Damals war er dort unter dem Pseudonym "Blitzblaster" anzutreffen. Blitz - sein bisher genutztes Programm und Blaster , als Abkürzung von "Ghettoblaster" - was als direkte Verbindung zu seinem anderen Hobby, die Musik, zu verstehen ist.

2003 bis 2008 war er dann inteniv mit der Basic Programmiersprache beschäftigt.
Schnell wurde ihm bewusst, dass ein Spiel jedoch nicht nur aus einzelnen Codezeilen bestehen kann, sondern man viel mehr auch Musik und Grafiken benötigt.
Wieder mal ernährte er seinen Geist mit zahlreichen Lektüren darüber, wie man denn Grafiken erstellt und wie man von zu Hause aus Musik macht.
Anfangs benutzte er für die Grafiken "Paint Shop Pro" und für die Musik "Cubasis" - heute bekannt als "Cubase".
Er begann damit sich Sounds zu kaufen und investierte in ein Midi Keyboard, das M-Audio Radium 49, welches heute noch zum Einsatz kommt.
Darauf folgte dann irgendwann noch ein Studio Microphone von Rode, das NT-1A.
Erstmals konnte er daraufhin in einem kleinen 2D Shooter mit eigener Stimme ein "get ready" einfügen, berichtet er Stolz.

Zu dieser Zeit war er im Blitzforum sehr aktiv. Über die Zeit lernte er im Forum zahlreiche Personen kennen, die sein Interesse an der Spieleprogrammierung teilten und ein freundschaftliches Verhältnis entstand.
Auch im Blitzforum, lernte er zu dieser Zeit einen anderen User kennen, der damals noch in Paraguay lebte.
Nach ein paar Gesprächen entschlossen beide zusammen ein Spiel zu entwickeln. Vorbild damals war "Jumpman" - Ein Jump&Run Titel aus den 80ern.
Ihre Version nannte sich "Jumping Man".
Stolz schwärmt er von der damaligen Zeit und von den tollen Erfahrungen, die man macht, wenn man Menschen trifft, die die gleichen Interessen haben wie man selbst.

2009 schaute er sich dann um, was denn ansonsten noch in Sachen Spieleprogrammierung auf dem Markt ist und stieß erstmalig auf Unity.
Schnell musste er jedoch feststellen, dass er mit seinen jahrelang gelernten Basics hierbei nicht weit kommt.
Aber er ließ sich nicht unter kriegen, sondern fing an Java Script zu lernen.
Wieder meldete er sich in einem Forum an und lernte dort jemandem kennen, der sich mit ihm über Unity und der speziellen Entwicklung von Apps auf iOS und Android austauschte.
Im Gespräch betont er, dass er damals ganz schön an der Unity Engine zu knabbern hatte.


"Anfangs hatte ich ganz schön zu knabbern, denn die Unity Engine schien für mich in der ersten Zeit als ein ganz schön schwerer Brocken. Was man da alles einstellen konnte und was man damit alles machen konnte. Wahnsinn!"

 

Zwischenzeitlich war er manchmal kurz davor das Handtuch zu werfen. Ärger machte sich breit, da man sich gerade an Basic gewöhnt hatte und nun plötzlich ganz andere Befehle auf einen zu kamen.
Das schlimmste für Wolfgang waren die ";". Immer wieder kam es vor, dass er genau diese vergaß.
Ein Jahr verging, bis er sein erstes Spiel auf Unity entwickelte. Ein Autorennen in 2D.
Damals beschäftigte er sich auch intensiv mit dem erstellen einer App für iOS. Zum Wahnsinn brachte ihn dabei vorallem der Upload. Er beschreibt es als riesen Akt.
Wieder war er kurz vor dem Aufgeben.
Aber der Gedanke,dass das ganze gelernte nicht für umsonst gewesen sein soll, trieb ihn an weiter zu machen.
Und die Arbeit lohnte sich, nach Wochen war sein erstes Spiel im App Store.

Abschließend beschreibt er, dass er ein Beispiel dafür ist, dass man um ein Spiel zu entwickeln und zu vertreiben definitiv kein Studium benötigt.
  Wolfgang warnt jedoch davor, dass es nicht einfach ist.

 


"Wer denkt:"Ich mache mal eben kurz ein Spiel", dem kann ich nur sagen, habe Geduld und fange mit kleinen Projekten an. Denn kleine Projekte kann man viel leichter zu Ende bringen und man hat schneller Erfolgserlebnisse."


Im Nachhinein berichtet er davon, dass ihn die Zeit sehr geprägt hat, und zwar in vielerlei Hinsicht.
Disziplin, Ehrgeiz und Teamgeist konnte er in den vielen Jahren lernen.

Homepage von Wolfgang Schall: playsmallgames

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